Der demokratische Neuanfang nach dem Zweiten Weltkrieg

Herbert Hauffe
Haus der bayrischen Geschichte

Die Lichtenfelser SPD in den Jahren 1945 bis 1950

Im Mai 1945 lag Deutschland am Boden, Städte und Infrastruktur waren weitestgehend zerstört, die Menschen paralysiert durch sechs Jahre Krieg, Not und mehr als ungewisse Zukunftsaussichten. Zwölf Jahre Nazidiktatur hatten zudem sämtliche demokratische Strukturen der Weimarer Republik zunichtegemacht, wobei das Parteienverbot ab 1933 vor allem die Parteien des linken Spektrums getroffen hatte. Mitglieder der SPD und der KPD waren in „Schutzhaft“ genommen, teilweise in Konzentrationslagern interniert worden. Viele der Inhaftierten erlebten das Kriegsende nicht.

Die alliierten Besatzungsmächte – in Süddeutschland, das heißt in Bayern, Baden-Württemberg und Hessen, waren dies die US-Amerikaner – standen nun vor der Aufgabe, die öffentliche Verwaltung und eine demokratische Parteienlandschaft wiederaufzubauen. Die amerikanische Besatzungsmacht verfolgte dabei neben der Entnazifizierung eine schrittweise Demokratisierung von unten nach oben. Primäres Ziel war die Wiederherstellung eines eigenständig funktionierenden, demokratisch legitimierten Verwaltungsapparates, der nur noch der Kontrolle, nicht aber der Mithilfe der Amerikaner bedurfte.

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Der Weg in die Diktatur

Lichtenfelser Tagblatt, 1933

Die Jahre 1930 bis 1933

In den Jahren 1931 bis 1933 befand sich die junge Demokratie der Weimarer Republik in einer Krise, die in der NS-Diktatur endete. Ab März 1930 konnten sich die demokratischen Parteien auf keine gemeinsame Regierung verständigen, sodass sich sogenannte Präsidialkabinette auf Notverordnungen des Reichspräsidenten stützen mussten. In dieser Zeit fanden auch mehrere Wahlen zum Reichstag (September 1930, Juli 1932 und November 1932) und in Bayern eine Wahl zum Landtag statt (April 1932). Die Wahlen brachten eine enorme Steigerung des Stimmenanteils der NSDAP.

Die politische Arbeit der Lichtenfelser Sozialdemokraten war in diesen Jahren von vielen Wahlveranstaltungen und der Auseinandersetzung mit der NSDAP geprägt. Bei den Wahlen erreichte die SPD in Lichtenfels mit Stimmenanteilen zwischen rund acht bis zwölf Prozent schwache Ergebnisse.

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Von der Gründung 1918 bis zum Verbot 1933

Erste Anzeige der SPD Lichtenfels im Lichtenfelser Tagblatt vom 16. November 1918

Die Jahre der Gründung und die 1920er-Jahre

Am 13. November 1918 wurde in Lichtenfels der SPD-Ortsverein gegründet. Der November 1918 war eine Zeit des großen Umbruchs in Deutschland. In diesem Monat ging der Erste Weltkrieg zu Ende, und die Novemberrevolution vom 9. November 1918 brachte den Wechsel von der Monarchie zur Republik. Es war eine Zeit der Unsicherheit, da heftige Auseinandersetzungen darüber bestanden, ob und wie die neue Republik gestaltet werden sollte. Es war auch eine Zeit der großen menschlichen, wirtschaftlichen und sozialen Not nach einem langen, grausamen und verlorenen Krieg.

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Die Entstehung der Chronik

Der rote Faden
Markus Püls

Der SPD Ortsverein Lichtenfels hat bereits in den 1960er Jahren zum 50-jährigen Bestehen erwogen eine Chronik zu erstellen. Weder aus der Feier, noch aus der Chronik wurde etwas. Aus heutiger Sicht sehr schade, weil damals viele Zeitzeugen der ersten Jahre noch gelebt haben.

Im Jahr 1992 hat Ralf Haselmann in seiner Facharbeit am Meranier-Gymnasium Lichtenfels „Das Wiederentstehen der SPD in Lichtenfels nach 1945“ erforscht. Die Erkenntnisse aus dieser Facharbeit sind in unserer Chronik enthalten. Vor 15 Jahren wurden bereits alle bekannten Informationen zur Gründung und der Wiedergründung 1945 zusammengetragen und beim 90-jährigen Jubiläum vorgestellt.

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Roter Faden - Die Geschichte der Lichtenfelser SPD

Die Lichtenfelser SPD besteht seit 100 Jahren.
Generationen von Sozialdemokraten haben die Partei in der Korbstadt getragen. Die Impulse für ihre Arbeit kamen zum Teil von Zugezogenen, die neue Ideen mitgebracht und dafür gekämpft haben, zum Teil von Urgesteinen, die ihre Heimat sozialdemokratisch entwickeln wollten – und von deren Kindern und Enkeln, die im Elternhaus gelernt haben, dass es sich lohnt, sich politisch zu engagieren. Die SPD hat ihnen allen Raum gegeben. Die Genossen haben in den vergangenen 100 Jahren Tiefen erlebt, beispielsweise das Verbot während der Nazizeit. Und sie durften und dürfen sich immer wieder über kommunalpolitische Höhen freuen, beispielsweise zwei Bürgermeister in der jüngeren Geschichte, die die Stadt geprägt haben und sie auch aktuell prägen. Das älteste Mitglied ist fast so alt wie der Ortsverein und kommt in der Chronik ebenso zu Wort, wie Zeitzeugen ab den 1970er-Jahren.

Geschichte der deutschen Sozialdemokratie

Sie ist der Stolz der Deutschen Sozialdemokratie. Die Fahne von 1863

Als Sozialdemokraten blicken wir auf die längste Parteiengeschichte in Deutschland zurück. Darauf sind wir stolz. Nachstehende Links führen zu interessanten Websites zum Thema.

Ein besseres Land kommt nicht von allein